Was macht eine “gute Arbeit” für verschiedene Menschen aus?
Dieser Frage geht die kurze Dokuserie “Working” mit Barack Obama auf Netflix nach. In drei Branchen bzw. drei Unternehmen – einem Luxushotel, einem häuslichen Pflegedienst, und einem StartUp für selbstfahrende Autos sieht man Menschen in vier Ebenen: Die unterste Ebene kann kaum von ihrem Einkommen leben, dann die Mittelklasse, das mittlere Management und die CEO-Ebene.
Das ist teilweise sehr amerikanisch, der “American Dream” vom Eigenheim und Auto-Städte, die man weder zu Fuß noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln navigieren kann.
Spannend finde ich, dass die Frage nach dem “Purpose” erst in den oberen Schichten überhaupt auftaucht, als sei das ein Luxusproblem, das die Menschen, die sehr hart für wenig Geld arbeiten, gar nicht haben (müssen).
Das ist zweischneidig: Einerseits schwingt mit, dass Menschen, die kaum von ihrer Arbeit leben, gar keinen “Purpose” haben können – oft wird auch impliziert, dass die Arbeit an sich keinen Spaß machen kann oder wenigstens Zufriedenheit bringt. (“Hilft ja nichts, muss ja.”) Nachgefragt wird meist nicht.
Und dann anders herum: Ist der “Purpose” und die Frage nach dem Sinn etwas, das Menschen sich stellen (müssen), wenn die Arbeit an sich nicht mehr “schwer genug” ist, und vielleicht nichts von “schuften und hart arbeiten” hat? Oder ist das Geld die entscheidende Komponente, wenn es deutlich mehr ist als “für das Leben gebraucht wird”, beginnt ab da die Sinnsuche in der Arbeit?
Sehr spannend, das alles; und ich würde das sehr gerne auch in deutschen Unternehmen mal genau in diesen vier Ebenen sehen.