“Impostor syndrome is not your problem to solve!”

Reshma Saujani hat eine sehr gute Rede an die Absolvent:innen des Smith Colleges 2023 gehalten.
Die Rede geht mir seitdem nicht aus dem Kopf, weil sie genau den Finger darauf legt: Manche Themen sind nur dazu da, um uns von wichtigen, anderen Fragestellungen fernzuhalten.
Sehr viel gelernt, auch den Begriff “Bicycle Face”; und wie “Bicycle Face” und “Impostor Syndrome” vor allem “ausgedachte Probleme für Frauen” sind.
Eine sehr kluge Rede für alle Menschen, nicht nur frische Absolvent:innen.

 

Persönliche Impulse für transformative Arbeitskulturen: Meine Speakerin-Rolle bei Minds & Matches 🧠⚡️

Zitat von Sue Reindke: Wir haben jetzt die Chance, die Arbeitswelt der Zukunft komplett neu zu entwickeln – noch bevor der Mangel an Personal und die Klimakrise uns dazu zwingen. "By design or by desaster" –jetzt bleibt uns noch Zeit für klare Entscheidungen. Links daneben ist ein Portrait von Sue Reindke, sie schaut nach links und spricht.

Good News in eigener Sache: Ich bin nun offiziell Teil der Speaker:innen Agentur minds + matches, gegründet von Juliane Seyhan! Ab sofort stehe ich als Speakerin für Panels und Impulsvorträge zu den spannenden Themen Leadership, Zukunft der Arbeit, (Digitale) Transformation, Lernen, Vielfalt, Inklusion, Neurodivergenz, Künstliche Intelligenz und Remote Work zur Verfügung.

Es ist mir eine Ehre, mich einem so talentierten Team von Redner:innen anschließen zu dürfen, das sich leidenschaftlich für die Förderung dieser wichtigen Themen in der Arbeitswelt einsetzt. Mein Ziel ist es, mein Wissen und meine Erfahrungen zu teilen, um Menschen und Organisationen bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen Arbeitskultur zu unterstützen.

Mir liegen insbesondere die Themen New Leadership, die Zukunft der Arbeit, Vielfalt, Inklusion und die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt am Herzen. Durch meine Vorträge möchte ich das Bewusstsein schärfen, neue Perspektiven eröffnen und Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen der Arbeitswelt präsentieren.

Ich freue mich darauf, mit Unternehmen, Organisationen und Veranstaltern zusammenzuarbeiten, um meine Impulse und Erfahrungen bei Konferenzen, Tagungen und internen Veranstaltungen einzubringen. Gemeinsam können wir die Arbeitswelt transformieren und eine Zukunft gestalten, die von Zusammenarbeit, Innovation und Erfolg geprägt ist.

Falls Sie Interesse daran haben, mich als Speakerin für Ihr Event zu buchen oder weitere Informationen wünschen, freue ich mich über Ihre Nachricht.

 

Working: What we do all day

Was macht eine “gute Arbeit” für verschiedene Menschen aus?

Dieser Frage geht die kurze Dokuserie “Working” mit Barack Obama auf Netflix nach. In drei Branchen bzw. drei Unternehmen – einem Luxushotel, einem häuslichen Pflegedienst, und einem StartUp für selbstfahrende Autos sieht man Menschen in vier Ebenen: Die unterste Ebene kann kaum von ihrem Einkommen leben, dann die Mittelklasse, das mittlere Management und die CEO-Ebene.

Das ist teilweise sehr amerikanisch, der “American Dream” vom Eigenheim und Auto-Städte, die man weder zu Fuß noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln navigieren kann.
Spannend finde ich, dass die Frage nach dem “Purpose” erst in den oberen Schichten überhaupt auftaucht, als sei das ein Luxusproblem, das die Menschen, die sehr hart für wenig Geld arbeiten, gar nicht haben (müssen).
Das ist zweischneidig: Einerseits schwingt mit, dass Menschen, die kaum von ihrer Arbeit leben, gar keinen “Purpose” haben können – oft wird auch impliziert, dass die Arbeit an sich keinen Spaß machen kann oder wenigstens Zufriedenheit bringt. (“Hilft ja nichts, muss ja.”) Nachgefragt wird meist nicht.

Und dann anders herum: Ist der “Purpose” und die Frage nach dem Sinn etwas, das Menschen sich stellen (müssen), wenn die Arbeit an sich nicht mehr “schwer genug” ist, und vielleicht nichts von “schuften und hart arbeiten” hat? Oder ist das Geld die entscheidende Komponente, wenn es deutlich mehr ist als “für das Leben gebraucht wird”, beginnt ab da die Sinnsuche in der Arbeit?

Sehr spannend, das alles; und ich würde das sehr gerne auch in deutschen Unternehmen mal genau in diesen vier Ebenen sehen.

Once more, with feeling: Work in Progress

Im Jahr 2023 ist vieles noch immer im Fluss, und genau das spiegelt der Newsletter “Work In Progress” wider, der ab Ende dieser Woche wieder startet. Der Newsletter beschäftigt sich nicht nur mit Arbeit, sondern auch mit allem anderen, das mich gerade umtreibt. In diesem Jahr gibt es viel zu besprechen, denn alles ist im ständigen Wandel. Es war einfach noch nie so sichtbar wie jetzt – Kontrolle ist in den meisten Fällen eine Illusion, und wenn man das erstmal versteht, geht’s eigentlich.

Das Jahr 2021 zeigte uns bereits, dass alles im Werden ist – “The New Now”, das Ankommen in einem dauerhaften Zwischenzustand. Wir alle sind mittendrin mit unseren Plänen, Zielen und Wünschen, unseren alten und neuen Ideen, irgendwo zwischen “Trotzdem”, “Doch nicht” oder “Jetzt erst recht!”
Das Leben sortiert sich ständig neu, und alles wird stetig neu verhandelt. Dies betrifft menschliche Beziehungen, die Gestaltung dieser Beziehungen im Berufs- und Privatleben und wie wir miteinander in Verbindung bleiben, obwohl wir remote arbeiten und selten im gleichen Raum zusammen kommen.

“Work In Progress” hinterfragt, wie digitale Nähe entsteht und warum sie für menschliche Verbindungen so wichtig ist.
Was lernen wir in diesen Zeiten, und wie geben wir unser Wissen effizient aus der Ferne weiter? Was können wir noch planen, wenn alles unklar ist, oder sollten wir das Planen einfach sein lassen? Wie funktioniert Remote Leadership und wie kann eine Organisation eine gute Remote Work Culture entwickeln?

Es wird  eine bunte Mischung, once a week – a newsletter in progress.
Bei Interesse kann man sich hier zum Mitlesen anmelden.

Wir brauchen das Büro doch mehr als gedacht.

Nach vielen Monaten im Home Office halte ich das immernoch für einen sehr guten Arbeitsort – nicht nur, weil es keine Glaswände gibt, oder weil man nicht im Großraum mit vielen anderen abgelenkt wird.
Mir fielen lange gar keine guten Gründe ein, wieso man überhaupt wieder in ein Büro zurückkehren sollte. Und dann war da doch etwas; nicht nur nach vielen Folgen der Serie Suits, die so viel im Büro spielte. Ich arbeite an Projekten mit Menschen, die ich noch nie getroffen habe – wir kennen uns nur per Telefon und Videokonferenzen. Technisch geht das einwandfrei, die Arbeit wird erledigt, aber etwas fehlt, und ich konnte lange nicht sagen, was eigentlich fehlt.

Wenn ich nur eine Sache benennen sollte, dann ist es Verbundenheit. Und die entstand früher im Büro eigentlich in all den Momenten, die nichts mit der Arbeit zu tun hatten. Beim gemeinsamen Mittagessen, bei Gesprächen in der Kaffeeküche, bei Weihnachtsfeiern und im Bierzelt (mit Kolleg:innen feuchtfröhlich auf Bierbänken stehen und singen: das wirkt wie eine Szene aus einem Film und nichts, was man selbst mal gemacht hat, aber es schaffte tatsächlich Nähe.)

Dass man die Kolleg:innen mochte, hatte einerseits mit dem Mere-Exposure-Effekt zu tun – wir bewerten Dinge positiver, mit denen wir häufig umgeben sind; es lag aber auch daran, dass man Menschen mit ihren ganzen Eigenheiten kennenlernte. Dass Kollegin D. vor dem ersten Kaffee nicht ansprechbar war und Kollege F. einen Hamster namens Klausi hatte, machte sie menschlicher. In Videokonferenzen lernt man sich auf diese Art und Weise einfach nicht kennen.
Dass man sich gut kannte und sich im Idealfall aufeinander verlassen konnte, wenn man mal Hilfe bei etwas brauchte – das zahlte sich nicht nur in Konfliktsituationen aus, es sorgte immer wieder für Austausch und brachte auch die Arbeit voran, weil ein gutes Team eben doch viel mehr zusammen erreicht als mehrere Einzelpersonen.

Es wird zur Zeit häufig darüber gesprochen, was in Schulen alles nachgeholt werden soll – für die Arbeitswelt gibt es dazu noch keinen richtigen Diskurs. Es steht die Frage im Raum, ob die Menschen überhaupt wieder in die Büros zurückkehren wollen, nachdem sie gemerkt haben, dass die Arbeit sich auch von zuhause sehr effektiv erledigen lässt und zwei Stunden Fahrtwege wegfallen.
Wenn Menschen also in die Büros zurückkehren sollten, dann nicht für die Arbeit selbst – sondern für alles andere.
Für den Zusammenhalt als Team. Für gemeinsam getrunkenen Kaffee, informellen Austausch, Gespräche über Haustiere und Hobbys.
Die Arbeitswelt braucht diese Verbundenheit mehr als bisher angenommen.

 

Professionelle Planung für multiple Zukünfte

Die Wissenschaftlerin Mai Thi Nguyen-Kim hat auf ihrem YouTube-Kanal mailab ein neues 20 Minuten-Video geteilt, in dem sie erklärt, wie Corona endet. (Wichtig: Nicht wann genau die Pandemie endet, denn das hängt von sehr vielen weiteren Faktoren ab.)
Das ist sehr gut investierte Zeit:

Es gibt noch einige Unvorhersehbarkeiten – unter anderem durch die neuen Varianten, aber auch ein paar andere Faktoren können für Überraschungen auf dem Weg ins Ziel sorgen.

Was kann man aber daraus jetzt schon lernen?
Die Pandemie dauert mit Sicherheit noch eine ganze Weile; und der Zeitpunkt, an dem die Risikogruppen durchgeimpft sind, wird nicht zu einem „normalen Leben für alle” zurück führen.
Mit einem Blick auf das bisherige Pandemie-Management in Deutschland lässt sich annehmen, dass es noch weitere Wellen und Lockdowns geben kann – abhängig davon, ob zu früh gelockert wird oder ob es dann tragfähige Sicherheitskonzepte gibt, zum Beispiel durch breite Testangebote und Luftfilteranlagen. Ansonsten gibt es eben „The Hammer and the Dance”, wie schon im letzten März von Tomas Pueyo beschrieben (hier in einer deutschen Übersetzung zu lesen).

Wie entwickelt man Strategien und langfristige Planungen in unsicheren Zeiten?
Verschiedene Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft ließen zuletzt in den Medien Sätze verlauten wie „Wir können noch nicht wissen, wie die Lage ab kommenden Montag ist und was dann gilt.” oder „Wir fahren alle nur auf Sicht!”
Während das in den ersten Monaten der Pandemie durchaus verständlich war, weil zu viele Faktoren unbekannt waren, kann das nach fast einem Jahr in der Pandemie keine professionelle Strategie mehr sein. Magisches Wunschdenken auf eine schnelle Wunderheilung hilft nicht weiter. Die Pandemie geht so schnell nirgendwohin – und solange nicht eben der größte Teil der Bevölkerung immun ist bzw. dabei auch nicht mehr ansteckend für andere (siehe Video oben, das Konzept der sterilisierenden Immunität), werden z.B. große Menschenmengen und zahlreiche Kontakte im Beruf, Bildungsbereich und im Privatleben ohne multiple Sicherheitsvorkehrungen (Tests, Luftfilter, Medizinische Masken, Abstand, Hygiene etc.) nicht machbar sein oder eben zur dritten, vierten, fünften Welle und den entsprechenden Folgen führen.

Eine professionelle Planung bedeutet, für diese Faktenlage verschiedene mögliche Szenarien zu entwickeln und dabei auch die inneren und äußeren Faktoren einzubeziehen, die einem wirklich nicht gefallen. Dabei geht es nicht darum, nur Worst Case Szenarien durchzuspielen, aber natürlich: ein paar Worst Cases mal klar aufzuschreiben, durchzudenken und darauf basierend Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, um die eigene Organisation für diese verschiedenen Zukünfte sicher aufzustellen: das ist immer sinnvoll. Prepare for the worst and work towards the best outcome.

Eine Perspektive entwickeln – und Kraft für den langen Weg dorthin
Was mit dem Blick auf die Langstrecke auch wichtig wird, ist nicht nur, mehrere Szenarien und Perspektiven zu entwickeln – sondern die Anderen in der Organisation mit auf den langen Weg dorthin zu nehmen. Gerade geht allen irgendwie die Puste aus, und dabei ist erst Januar.
Es fehlt an Mut, Kraft, Hoffnung und gemeinsamen Zielen.
Neben der strategischen Planung an sich ist also auch wichtig, sich mit dem Drumherum zu beschäftigen: Wie halten wir so lange durch? Welche Maßnahmen heben die Stimmung?
Wie können wir unseren Mitarbeitenden im Lockdown helfen? Was brauchen sie einerseits, um gut und gesund von zu Hause arbeiten zu können (Stichworte: Ausstattung, Fortbildungen und Unterstützung) und was brauchen sie andererseits, um sich von der Arbeit zu erholen? (z.B. können bisherige Gesundheitsangebote wie eine Mitgliedschaft im Sportstudio in digitale Angebote umgewandelt werden; aber auch professionelle Supervision oder der kostenlose Zugang zu digitalen therapeutischen Angeboten können hilfreich sein.)

Führung bedeutet auch Fürsorge – nicht nur, weil es im Arbeitsschutzgesetz steht und es eine Fürsorgepflicht gibt, sondern weil Organisationen von Menschen getragen werden, und nicht von Maschinen. In Zeiten der Pandemie und der Distanzarbeit wird das nicht zur Nebensache, sondern so wichtig wie noch nie.

 

2021: A Year in Progress

Magnolie in voller Blüte

Dieses Jahr ändert sich vieles – in meinem Leben, und der Welt. Ich mache keine „guten Vorsätze” für das neue Jahr, davon halte ich wenig – aber ich mag gerne Leitmotive oder einen bestimmten Satz, der die Richtung vorgibt. Zu Beginn des Jahres hatte ich dieses Motto noch nicht parat, und das passt – denn 2021 steht unter dem Motto in progress.  Mitten in der Entwicklung, manches noch nicht ganz fertig, vieles noch im Werden, vieles im Zwischenzustand.

In anderen Jahren hätte ich gewartet, bis alles fertig ist – dieses Jahr nicht, denn ich teile auch das Werden, das Wachsen, die Lernprozesse. Ich habe vor 20 Jahren angefangen, viel im Netz zu schreiben und zu publizieren – so oft hat sich dieses Schreiben gewandelt, so viel ist daraus entstanden. In den letzten Jahren habe ich nicht öffentlich geschrieben, sondern halb-öffentlich in einem Newsletter. Das hatte gute Gründe, aber auch das hat sich wieder alles geändert.

Ich fange also neu an, mit diesem Blog – das Leitmotiv wird Leadership. (Was ich darunter verstehe, steht hier.) Das Layout wird sich mehrmals ändern, das Theme, die Bilder – das ist noch nicht fertig; aber ich warte nicht, bis es perfekt ist – ich schraube einfach daran herum, am lebenden Objekt. Manchmal merkt man auch erst nach einer Weile, warum etwas funktional ist, und das eher im Prozess der Nutzung, als in der reinen Planung.
Anke Gröners Blog trägt das Motto Blog like nobody’s watching  – und zu diesem Gefühl schreibe ich mich wieder zurück, im Wissen, dass andere zuschauen, und es dennoch okay ist, dass sich alles wandelt und das Bild da noch nicht perfekt ist und mir die Farbe dort noch nicht final gefällt.

Diese Seite trägt den Untertitel The Art of Noticing – Ein Raum für Beobachtungen und Inspiration, denn das ist der Weg, den diese Seite einschlagen wird. Es wird um Dinge gehen, die mich selbst sehr interessieren. Konzepte, die mir selbst sehr geholfen haben. Menschen, von denen ich selbst viel gelernt habe. Bücher, die mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben haben. Sätze, die ich nicht vergessen kann, und zu denen ich immer wieder zurück komme. Und alles, was mir sonst gerade wichtig erscheint, oder was ich gerade thematisieren will. Das heißt nicht, dass ich mich nicht mit anderen Themen beschäftige, aber hier liegt der Fokus ganz klar auf der Frage: Was habe ich daraus gelernt? Was können andere für sich daraus lernen? Warum ist das für mich – und vielleicht auch für andere interessant?

We often teach best what we need to learn the most. Das ist einer dieser Sätze, zu dem ich immer wieder zurück komme, denn er ist wahnsinnig wahr. Lernprozesse sind nicht immer linear, vor allem dann nicht, wenn sie nicht extrinsisch motiviert sind, sondern aus dem Lebensweg und den eigenen Herausforderungen selbst entstehen. Dabei müssen diese Phasen des Lernens und der Entwicklung sich auch nicht gut anfühlen, vor allem nicht, während man noch drin steckt – und oft lässt sich erst mit einigem Abstand sagen, was man daraus gelernt hat, und wie man dieses Wissen und das Können auf andere Bereiche übertragen kann.

Die Lösungen sind fast alle schon da – sie sind nur woanders. Das ist ein Satz, den ich nicht erst seit der Pandemie häufig denke – wir versuchen oft verzweifelt, neue Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu finden; und oft – nicht immer – gibt es funktionierende Lösungen oder Herangehensweisen, in anderen Bereichen oder anderen Ländern; vielleicht sogar in Bezug auf ganz andere Themen. Aber ein Teil der Antworten ist schon da draußen, und es hilft, sich anderswo umzuschauen. Wir müssen das Rad meist nicht neu erfinden, sondern einfach nur mit offenen Augen in andere Bereiche schauen, und uns wirklich dafür interessieren, was dort funktioniert, und wie wir diese Ideen und Konzepte adaptieren können.

The system isn’t broken, it was built this way. Das ist auch ein Satz, an dem ich viel herum denke –  viele Systeme, in denen es knirscht und knackt im Moment sind gar nicht kaputt, sondern sie waren von Beginn an nicht funktional – oder eben nur für manche Beteiligte. Natürlich ändern sich manche Dinge durch die Pandemie selbst – und dann wird es wichtig zu verstehen, dass man nicht nur an einer Stellschraube im System drehen kann, sondern immer auch an vielen weiteren Stellen, sonst passt hinterher nichts mehr zusammen. Andere Dinge waren als Prozess schon vorher nicht sinnvoll, und das wird durch die Krise verstärkt und wie mit einem sehr hellen Scheinwerfer ausgeleuchtet.

Never change a running system – aber wenn es gerade eh nicht läuft und sowieso einiges repariert werden muss, kann man einige Sachen besser und andere richtig großartig gestalten. Tatsächlich bin ich der Meinung, dass in dieser Krise eine große Chance liegt, verschiedene Bereiche des öffentlichen Lebens, die Verwaltung, das Gesundheitssystem und das komplette Schulsystem komplett zu transformieren und zum Positiven zu verändern. In diesen Zwischenzeiten ist die Sehnsucht oft groß, so schnell wie möglich wieder zum alten Normalzustand zurück zu kehren – und dennoch war die Gelegenheit nie günstiger, die großen und wichtigen Veränderungen jetzt anzustoßen.

Sharing is caring. Ich fange einfach an und teile mein Wachsen, meine Lernprozesse, mein Wissen, meinen ganzen Werkzeugkasten – das ist meine Art, anderen Menschen etwas mit auf den Weg zu geben. Und da kann sich jede*r was aussuchen und wieder in den eigenen Werkzeugkasten stecken, wer weiß, wann das mal passt. Der nächste Moment, in dem man sich irgendwie verhalten oder eine sinnvolle Entscheidung treffen muss, kommt bestimmt.

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